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Das Veilchen - Frühlingsbote und Symbol für Hoffnung, Liebe und Bescheidenheit

Das Veilchen gilt nicht nur als Frühlingsbote, sondern auch als Symbol für Hoffnung.

Es verkörpert Bescheidenheit, Stille, Geduld, Zurückhaltung und Liebe

 

Veilchenduft liegt in der Luft, egal wo ich in meinem Garten hinsteige, überall stehen diese zarten, duftenden, Blümchen. Doch sie ist nicht wie die edle Rose, die stolz mit ihrer Schönheit prahlt. Die Schönheit des Veilchen erkennst du erst, wenn du dich zu ihr hinunter bückst und es aus der Nähe betrachtest. 

 

Warum besonders heuer, ein Meer voll Veilchen meinen Garten schmückt, lädt mich zum Nachdenken ein.

Was möchte es mir in dieser besonderen Zeit vermitteln?

Deshalb möchte ich mich ein wenig näher mit dieser zierlichen Pflanze beschäftigen.

 

Das Veilchen verkörpert Bescheidenheit, Stille und Zurückhaltung.

 

Vielen von uns, fällt es in dieser außergewöhnlichen Zeit besonders schwer in die Stille zu gehen, bei sich zu bleiben, sich zurückzuziehen, Zuhause zu bleiben und zur Ruhe zu kommen.

 

Wir sind es gewohnt, ständig im Außen zu sein.

Ein voller Terminkalender, lässt nicht viel Raum zum Nachdenken.

Es treibt uns von einem Ort zum Anderen, ob in die Arbeit, zur Freizeittaktivität, zum Shoppen, zu Vorträgen, zur Weiterbildungen und vieles mehr.

Plötzlich fällt alles weg, was nun? Was bleibt nun übrig? Wer bin ich ohne meine Arbeit, ohne die Aufmerksamkeit von außen, ohne meine vielen Aktivitäten?

 

Nun bin ich mit mir alleine, mit meinem Partner, mit meinen Kindern in meinen vier Wänden. Was macht das mit mir? Lasse ich es zu, mich wieder zu spüren oder suche ich sofort wieder Ablenkung und hol mir alles, das ich sonst im Außen finde nun nach Hause, ob übers Internet, Handy oder Fernsehen.

Warum werden gerade jetzt so viele WhatsApp Nachrichten verschickt, wie sonst das ganze Jahr nicht? Warum gibt es so viele Verschwörungstheorien usw.

 

Jetzt ist es besonders wichtig, sich nicht ständig, von der nun vermehrt auf uns einprasselden Informationsflut erdrücken und beeinflussen zu lassen. Wir sollten gerade jetzt sorgsam wählen, was wir aufnehmen wollen und was uns eher schadet. Gerade jetzt ist es wichtig, gut auf uns zu achten und zu überprüfen welche Gedanken wir nun kultivieren und nähren, um gut geerdet und zentriert bei uns selbst zu bleiben.

 

Wir brauchen weniger Wissen von Außen, sondern wir sollten wieder mehr unserem inneren Wissen vertrauen, - das nennt man auch Menschenverstand. Bleiben wir zentriert und schaffen es jetzt in unserer Mitte zu bleiben, dann können wir wieder eine Verbindung mit unseren Bauchhirn herstellen und wir kommen zur Ruhe und Glückseligkeit. Bleibt zu viel Energie im Kopf hängen, ist dies unmöglich.

 

Wir brauchen weniger Tun sondern mehr Sein, wir brauchen weniger Dinge sondern mehr Liebe.

Dann erkennen wir wieder die Schönheit rund um uns. Wir entdecken plötzlich wieder in den kleinen und einfachen Dingen, wie dem Veilchen die Freude und das Glück.

Zufriedenheit und Dankbarkeit breitet sich aus und berührt uns bis tief ins Herz und dann erkennen wir auch die Schönheit des bescheidenen Veilchen.

 

Bitte versteht mich nicht falsch, das soll nicht heißen wochenlang im Meditationssitz zu verweilen, um zu warten bis alles an mir vorbei zieht.

 

Viele von uns sind froh endlich mehr Luft zu haben und atmen nun auf. Endlich eine so langersehnte Auszeit, die schon so viele von uns wirklich nötig hatten. Schön wäre es zwar unter anderen Umständen aber wie so oft, werden wir durch ungeplante Umständen dazu gezwungen.

Plötzlich bleibt uns wieder Zeit, um all die seit ewigen Zeiten liegen gebliebenen Dinge zu erledigen.

 

Wir schalten einen Gang zurück und alles wird ein wenig langsamer und nicht nur wir wir können sich nun erholen, sondern auch Mutter Erde.

 

Das Tun, die Aktivität, das Laufen, die Schnelligkeit, im Außen sein. Aber auch das überhitzt sein, die  Entzündungen stehen in der TCM für das Yang, das mänliche Prinzip.

 

Die Pausen, die Ruhe, die Langsamkeit, die Aufmerksamkeit nach innen richten, Mutter Erde, das alles steht für das Yin, das weibliche Prinzip.

 

Jetzt denken wir einmal nach, welchen Teil haben wir die letzten Jahre oder Jahrzehnete mehr kultiviert?

Wieso machen wir so viel und haben für die einfachen Dinge im Leben keine Zeit mehr oder zu wenig Zeit? Wieso laufen wir so schnell? Warum gönnen wir uns freiwillig keine Pause?

Wir sind nun gezwungen etwas ruhiger zu treten und wer glaubt jetzt schon wieder loslaufen zu müssen, der startet zu früh.

 

Wie wichtig es auch sein mag Visionen zu haben, wir dürfen auch im Jetzt und im Moment sein, den Tag genießen. Wie Eckhart Tolle so schön sagt: Je mehr du dich auf die Zeit konzentrierst, auf Vergangeheit und Zukunft, desto mehr verpasst du, das Jetzt, das Kosbarste, was du hast.

 

In der TCM gilt das Veilchen kühlend und befeuchtend und wird dem Yin zugeordnet. Es ist daher sehr hilfreich bei Hitzeprozessen. Diese können entstehen entweder durch Bakterien, Viren oder anderen Krankheitserreger oder wenn Energie gestaut oder blockiert wird und nicht frei fließen kann.

 

Trockenheit und Hitze können sich z.B. in der Lunge mit trockenen Husten und zähen Schleim zeigen oder im Hals mit Entzündungen. Das Veilchen kann hier kühlen und befeuchten.

Wenn wir ständig im Tun sind, laufen wir wortwörtlich heiß und wir verbrauchen unser wertvolles Yin. Fehlt uns im Herzen das Yin, kann sich das durch Unruhe, Schlaflosigkeit, Rastlosigkeit und Herzrasen zeigen.

Da Hitze immer nach oben steigt, zeigt sich dies sehr oft in der oberen Körperhälfte, Kopfschmerzen und Augenentzündungen können hier entstehen.

Der griechische Arzt und Vater der Heilkunde Hippokrates verwendete das Veilchen bei Kopfschmerzen und Melancholie. Auch Hildegard von Bingen verwendet es bei Kopfschmerzen und bei „feurigen Augen“.

Ihre Veilchen-Salbe zur Narbenbehandlung darf in keiner Hausapotheke fehlen, äußerlich hilft sie bei der Wundheilung und unterstützt alte Verletzungen zu heilen.

 

Schauen wir uns die Signatur der Pflanze an, so zählt in der Volksmedizin die violett blühende Pflanze als Heilmittel bei trüber Stimmung. Die violette Farbe zählt zu den dunklen Farben und nach dem Ähnlichkeitsprinzip, werden diese bei Melancholie eingesetzt.

 

Das Veilchen steht auch für die Hoffnung und wie unterschiedlich auch unsere Hoffnungen nun sein mögen,

Ich hoffe, dass wir uns wieder mehr Zeit für einander nehmen. Ich hoffe, dass wir die Natur wieder mehr wertschätzen Ich hoffe, dass wir diese Krise als Chance wahrnehmen. Ich hoffe, dass wir die kleinen und wichtigen Dinge im Leben wieder erkennen. Ich hoffe, dass wir uns wieder mehr Zeit nehmen und lernen auf unsere innere Stimme zu hören. Ich hoffe, dass wir wieder respektvoller mit der Natur umgehen. Ich hoffe, dass wir wieder zu leben beginnen und uns mehr Pausen gönnen. Ich hoffe............

Denn wie heißt es so schön, die Hoffnung stirb zuletzt.